Raus aus den Stores: Sony zieht dem Horizon-Klon Light of Motiram den Stecker

Was lange wie ein offenes Geheimnis wirkte, ist nun Realität: Light of Motiram, der häufig als „Horizon-Klon“ bezeichnete Titel von Tencent, wurde aus den gängigen PC-Stores entfernt. Eine vertrauliche Einigung mit Sony besiegelt offenbar das Aus für das Spiel – noch bevor es überhaupt erscheinen konnte.

Vertrauliche Einigung zwischen Sony und Tencent

Wie Eurogamer berichtet, haben sich Sony Interactive Entertainment und Tencent außergerichtlich geeinigt. Infolge dieser Vereinbarung ist Light of Motiram sowohl von Steam als auch aus dem Epic Games Store verschwunden. Offizielle Details zu den Bedingungen der Einigung gibt es nicht, doch die Konsequenz ist eindeutig: Das Projekt ist faktisch eingestellt.

Entwickelt wurde Light of Motiram von Polaris Quest, einem Studio unter dem Dach von Tencent. Ursprünglich wurde das Spiel im November 2024 angekündigt und zog sofort Aufmerksamkeit auf sich – allerdings weniger wegen eigener Ideen, sondern wegen seiner auffälligen Nähe zu Sonys Horizon-Reihe.

Zu nah am Vorbild?

Schon kurz nach der Enthüllung wurde der Titel in der Community als nahezu dreiste Kopie wahrgenommen. Optik, Setting und Kreaturen erinnerten stark an Horizon Zero Dawn und Horizon Forbidden West. Zwar betonten die Entwickler, spielerisch eigene Wege gehen zu wollen, doch das reichte offenbar nicht aus, um rechtliche Bedenken auszuräumen.

Im Juli 2025 wurde schließlich bekannt, dass Sony rechtlich gegen das Projekt vorgeht. Dabei kamen pikante Hintergrundinformationen ans Licht: Tencent soll bereits Anfang 2024 Kontakt zu Sony aufgenommen haben, um eine mögliche Zusammenarbeit an einem neuen Horizon-Projekt vorzuschlagen – über das eigene Aurora Studio. Sony lehnte dieses Angebot ab.

Kurz darauf wurde Light of Motiram offiziell angekündigt.

„Horizon mit östlichem Geschmack“

Besonders brisant: In internen Pitch-Unterlagen soll Tencent das Spiel selbst als „Horizon mit östlichem Geschmack“ beschrieben haben. Eine Formulierung, die im Nachhinein wie ein Eingeständnis wirkt.

Zunächst reagierte Polaris Quest noch offensiv, passte etwa die Store-Beschreibungen an und versuchte, visuelle Parallelen abzuschwächen. Doch diese Maßnahmen konnten den Konflikt offenbar nicht mehr entschärfen.

Das Ende eines Projekts – und ein klares Signal

Mit dem Verschwinden aus den Stores dürfte Light of Motiram nun endgültig Geschichte sein. Ob das Projekt komplett eingestellt oder intern umgebaut wird, ist unklar – aktuell deutet jedoch alles auf ein Aus hin.

Der Fall zeigt einmal mehr, wie sensibel große Publisher ihre Marken schützen – und wie schmal der Grat zwischen Inspiration und Imitation sein kann. Für Sony ist es ein klares Signal an die Branche, für Entwickler eine deutliche Mahnung.