Ubisoft stellt XDefiant ein: Shooter wird 2025 abgeschaltet, 277 Mitarbeiter betroffen
Ubisofts ambitionierter Free-to-Play-Shooter XDefiant scheitert nach weniger als einem JahrUbisoft hat angekündigt, den Betrieb seines Free-to-Play-Shooters XDefiant bis zum 3. Juni 2025 einzustellen. Die Entscheidung markiert das Ende eines ehrgeizigen Projekts, das darauf abzielte, ein Konkurrent für die Call-of-Duty-Reihe zu werden. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen die Schließung seiner Studios in San Francisco und Osaka sowie den Abbau seines Standorts in Sydney an. Insgesamt sind rund 277 Mitarbeiter betroffen, von denen etwa die Hälfte auf andere Ubisoft-Projekte umverteilt werden soll.
Ursachen für das Aus von XDefiant
Ein riskantes Projekt im hart umkämpften Markt
Laut einem Statement von Executive Producer Mark Rubin war das Ziel von XDefiant, den Genrestandard herauszufordern, indem auf Skill-Based Matchmaking (SBMM) verzichtet und ein „Old-School-Arcade-Shooter-Erlebnis“ geschaffen wurde. Doch trotz anfänglich hoher Spielerzahlen – über 15 Millionen Spieler weltweit – konnte das Spiel nicht genügend Spieler langfristig binden.
Rubin erklärte:
„Viele Free-to-Play-Spiele benötigen Zeit, um profitabel zu werden, aber die Herausforderungen waren letztlich zu groß, um sie weiter zu rechtfertigen.“
Wirtschaftlicher Druck
XDefiant litt unter den typischen Herausforderungen von Games-as-a-Service-Titeln (GaaS). Der Shooter startete am 21. Mai 2024 und verzeichnete zunächst Rekorde – innerhalb von zweieinhalb Stunden erreichte er eine Million Spieler. Doch das Momentum ließ schnell nach, was zuletzt zu anhaltenden Gerüchten über eine mögliche Einstellung führte, die Ubisoft noch im Oktober dementiert hatte. Die offizielle Begründung für das Scheitern lautete, dass es nicht gelungen sei, „ausreichend Spieler zu gewinnen und langfristig zu halten, um im anspruchsvollen Markt bestehen zu können.“
Folgen für Mitarbeiter und Studios
Die Einstellung von XDefiant führt zu umfassenden Einschnitten innerhalb der Ubisoft-Organisation:
- Schließung der Studios in San Francisco und Osaka: 143 Mitarbeiter in San Francisco und 134 in Osaka und Sydney verlieren ihre Stellen.
- Umschichtung von Ressourcen: Etwa die Hälfte des XDefiant-Teams wird auf andere Ubisoft-Projekte verteilt.
- Reflexion und Restrukturierung: Ubisoft plant, Lehren aus dem Scheitern von XDefiant zu ziehen und diese auf künftige Projekte anzuwenden.
Ubisoft versprach Unterstützung für die betroffenen Mitarbeiter während des Übergangs.
Refunds und verbleibende Inhalte
Ab sofort können neue Spieler XDefiant nicht mehr herunterladen oder sich registrieren. Ebenso sind keine Käufe mehr möglich. Ubisoft plant jedoch, die Server bis Juni 2025 online zu halten, um treuen Spielern Zeit zu geben, die verbleibenden Inhalte zu genießen.
- Rückerstattungen: Spieler, die das „Ultimate Founder’s Pack“ gekauft haben, erhalten eine vollständige Erstattung. Käufe innerhalb der letzten 30 Tage werden ebenfalls zurückerstattet. Ubisoft hat angekündigt, die Rückerstattungen innerhalb von acht Wochen abzuwickeln.
Was bedeutet das für Ubisoft?
Die Einstellung von XDefiant ist ein weiterer Rückschlag in einem Jahr voller Herausforderungen für Ubisoft. 2024 hatte das Unternehmen bereits mit schlechten Verkaufszahlen, Verzögerungen und internen Konflikten zu kämpfen. Die Zukunft des Publishers ist ungewiss, da Gerüchte über eine Privatisierung durch die Guillemot-Familie und Tencent kursieren.
Dennoch bleibt Ubisoft entschlossen, seine GaaS-Strategie fortzusetzen. In einer internen E-Mail betonte Chief Studios and Portfolio Officer Marie-Sophie de Waubert, dass Spiele wie Rainbow Six Siege und For Honor den Erfolg von Live-Service-Titeln bei Ubisoft demonstrierten. Die Erfahrungen mit XDefiant sollen genutzt werden, um zukünftige Projekte zu stärken.
XDefiant reiht sich in eine wachsende Liste von ambitionierten, aber gescheiterten Free-to-Play-Spielen ein. Trotz anfänglicher Erfolge konnte Ubisoft den Shooter nicht zu einer langfristig profitablen Marke entwickeln. Die Entscheidung zeigt einmal mehr die Risiken, die in der Entwicklung von Live-Service-Spielen liegen.
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