Ubisoft verschiebt Großprojekte und initiiert neuen Sparkurs
Nach dem Abschluss des Geschäftsjahres 2024/25 informiert der Publisher über zusätzliche Kostensenkungen und Entwicklungspausen für Hauptmarken.

Ubisoft hat im Geschäftsjahr 2024/25 bereits Einsparungen von über 200 Millionen Euro erzielt und plant weitere 100 Millionen Euro an Fixkostensenkungen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Parallel dazu werden mehrere Großprojekte – unter anderem auf Basis von Assassin’s Creed, Far Cry und Ghost Recon – verschoben, um Qualität und Erfolgschancen zu erhöhen.
Ubisoft schloss das Geschäftsjahr 2024/25 mit Netto-Buchungen von 1,85 Milliarden Euro ab, was einem Rückgang von 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Als Hauptgründe nannte der Konzern Verzögerungen bei Spielveröffentlichungen und die unter den Erwartungen liegenden Verkaufszahlen einiger Kernmarken.
Für das Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Ubisoft mit stabilen Netto-Buchungen auf Vorjahresniveau und prognostiziert für das erste Quartal rund 310 Millionen Euro. Anschließend sollen die Buchungen dank starker Backkataloge und neuer Releases wieder steigen.
Eigenen Angaben zufolge hat Ubisoft sein ursprüngliches Einsparziel von 200 Millionen Euro sogar vorzeitig erreicht. Nun kündigt der Publisher an, innerhalb der kommenden zwei Jahre zusätzliche Fixkostensenkungen von mindestens 100 Millionen Euro umzusetzen, um die Organisation weiter zu verschlanken und Effizienzpotenziale freizusetzen.
Frühere Sparmaßnahmen umfassten bereits die Schließung von Studios in San Francisco, Osaka und Leamington sowie Personalabbau in mehreren Teams. Auch die Einstellung des Free-to-Play-Titels XDefiant im Sommer 2025 war Teil des Kostensenkungsprogramms.
Die Teams von Ubisoft arbeiten derzeit an neuen Titeln auf Basis großer Marken wie Assassin’s Creed, Far Cry und Ghost Recon. Nach einer Überprüfung des Projektportfolios vergab das Management zusätzlichen Entwicklungszeitraum für einige der größten Produktionen, um die finale Qualität zu steigern. Dieser Ansatz soll den Erfolg der Spiele nachhaltig verbessern.
Als Beispiel führt Ubisoft Assassin’s Creed Shadows an: Der Titel erreichte den zweithöchsten Day-1-Umsatz in der Geschichte der Reihe und stellte einen neuen Rekord im PlayStation-Store auf. Diese positiven Erfahrungen bestätigen laut CEO Yves Guillemot das Konzept längerer Entwicklungszyklen.
Strategisch startet Ubisoft zudem eine neue, eigenständige Einheit für die Franchises Assassin’s Creed, Far Cry und Rainbow Six. Der chinesische Konzern Tencent investiert 1,16 Milliarden Euro für 25 Prozent an dem Geschäftsbereich, der insgesamt mit vier Milliarden Euro bewertet wird. Nach Abschluss der Transaktion peilt Ubisoft eine Netto-Verschuldung nahe null an.
Für das Geschäftsjahr 2026/27 und 2027/28 erwartet Ubisoft dank starker Inhalte seiner Top-Marken wieder positives operatives Ergebnis und steigende Free-Cashflows. Eine neue Unternehmensstruktur, die bis Ende des Jahres vorgestellt werden soll, soll Qualität weiter verbessern und den Kapitaleinsatz disziplinieren.
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